Oslo Philharmonic – Berlin Musikfest
“Schnell, grell, brutal: Mäkelä beschönigt nichts, eröffnet die Möglichkeit, die Partitur politisch zu hören, als Ringen des Individuums um persönliche Freiheit in den Zeiten von Stalins Terrorregime. Da berührt es zutiefst, wenn sich nach endlosen Brutalitäten im Kopfsatz das Flötensolo in zartester Verletzlichkeit erhebt. Und der Dirigent vermag die Intensität noch zu steigern, im Allegretto erreicht sie Gänsehaut-Grade. Überwältigend auch, wie bei ihm das Finale aus dem Ende des langsamen dritten Satzes förmlich herausplatzt, wie er sich aus dem brachialen Prestissimo zwischendurch hineinfallen lässt in eine Passage des Verlorenseins, der bittersten Einsamkeit.”
Der Tagesspiegel, Fredrik Hanssen, 2 September 2024
“Karg und direkt klingen die Streicher zu Beginn des langsamen Kopfsatzes, resignativ die Holzbläser. Geräuschhaft die Tutti-Steigerungen in der Durchführung, grelle Farbexplosionen. Selbst die schönen Momente der Partitur dürfen nicht einfach nur schön sein. Mäkelä mischt ihnen Einsamkeit und Verlorenheit bei, lässt sie unwirklich erscheinen. Und dann das Scherzo: Die Osloer Musiker artikulieren so scharf und trocken, dass man an den jungen Schostakowitsch denken muss, das Enfant terrible. Aber das Finale toppt alles – ein martialischer Höllenritt, mit einem blitzenden, stechenden D-Dur zum Schluss, das alles andere als Erlösung verheißt.”
Berliner Morgenpost, Felix Stephan, 2 September 2024
“Pero el definitivo triunfo de Klaus Mäkelä y la Filarmónica de Oslo llegó con su colosal Quinta sinfonía de Shostakóvich, perfectamente consecuente con los criterios interpretativos mostrados en el repertorio contemporáneo, por lo que, lejos de enfatizar los aspectos historiográficos o políticos … Mäkelä se centró en lo más estrictamente musical, mostrando la herencia ruso-chaikovskiana y germano-beethoveniana que Shostakóvich sintetiza y evidencia en su Quinta … Todas las secciones de la Filarmónica de Oslo sonaron con una cohesión abrumadora, mostrando la estructura con una lógica aplastante y aportando un fraseo de una elegancia muy notable y repleta de detalles, en línea con esa idea camerística que Klaus Mäkelä imprime desde el podio.”
Scherzo, Paco Yanez, 3 September 2024
PROGRAMME:
Einojuhani Rautavaara: Cantus Arcticus, Concerto for birdcalls and orchestra
Kaija Saariaho: Vista
Dmitri Shostakovich: Symphony No. 5