Oslo Philharmonic – Salzburg Festival
“Stupend danach Dmitri Schostakowitschs Symphonie Nr. 5 d-Moll op. 47. Klaus Mäkelä ließ bei aller Klangkraft keinen Triumphalismus zu. Eine perfekte Mahler-Persiflage – ohne den Trost des Originals – das Allegretto. Scharfschützen und Drohnen lauerten an den Grenzen des Friedensgebiets im Largo, einer perfekt ausgeloteten Streicherstudie. Der grandiose Krawall im vierten Satz Allegro weckte Assoziationen zu einem Zug mittelalterlicher Landsknechte, der sich durch Morphing in ein Heer Kampfdroiden aus Star Wars verwandelt: hoch die Lautstärke, fahl die Harmonik „leerer“Intervalle. Triumph klingt anders. Klaus Mäkelä hat Schostakowitsch verstanden wie nur wenige ältere Kollegen vor ihm.”
Der Standard, Heidemarie Klabacher, 23 August 2024
“Bei Dmitri Schostakowitschs 5. Sinfonie in d-Moll war der Dirigent ganz in seinem Element, er arbeitete jede Passage mit Präzision heraus, baute Spannung auf, ließ das Martialische der Marschrhythmen spüren. Lustvoll führte er durch die tänzerischen Passagen, zartfühlend durch das „Largo“und ließ im Finale die Tragik des von Stalin verfolgten Komponisten spüren.”
Kurier, Susanne Zobl, 23 August 2024
“Schon in den ersten Takten von Peter Tschaikowskys Violinkonzert, es ist ja nur eine schlichte Streichermelodie, horcht man auf. Wie genau da jeder Ton und jedes begleitende Tönchen geformt wird. Es gibt nichts Unwichtiges, alles kommt organisch zusammen und man hat sofort das Gefühl, so muss es sein, so groß kann diese Musik sein. Oder: so groß muss sie sein, sonst ist sie nichts. Mäkelä bewegt sich zielgerichtet, nicht aktivistisch, schiebt ein bisschen an, zieht vorne weg. Er lässt sich nicht treiben von der Musik und erlaubt auch den Musikern nicht, sich in Tschaikowskys Klangrausch zu verlieren. Er ist dem Geschehen ein oder zwei Momente voraus, jedes Detail zählt und stützt das Ganze, jedes Instrument ist – manchmal hörbar – gefordert. Das gilt auch für die Geigensolistin Lisa Batiashvili.”
Süddeutsche Zeitung, Helmut Maurò, 23 August 2024
PROGRAMME:
Pyotr Ilyich Tchaikovsky: Violin Concerto
Dmitri Shostakovich: Symphony No. 5
Soloist: Lisa Batiashvili (violin)